Die Intention des 1980 in Trondheim geborenen norwegischen Komponisten für sein Magnificat ist, den Lobgesang der Maria aus dem Lukasevangelium als musikalisches Gebet für die Kranken und Armen und als ein Lied der Hoffnung für alle, die in Bedrängnis sind, zu vertonen. Mit seiner Musik fühlt er sich in das ein, was eine arme junge Frau gefühlt haben muss, als sie vom Engel Gabriel erfährt, dass sie den Sohn Gottes gebären wird: Staunen, Dankbarkeit, Freude und Hoffnung. Sie, die scheinbar Unbedeutende, erfährt sich nun als Gesehene, mit einer bedeutungsvollen Aufgabe bedacht.
Der international renommierte Arnesen, seit seinem 10. Lebensjahr selbst Sänger in einem Knabenchor, ist besonders für seine Chormusik bekannt. Er schreibt in einem zugänglichen melodischen Stil, mit einer reichen Ausdruckspalette. Dabei schafft er immer wieder Anklänge an die Musiktradition. Als Ausgangstonart für sein Magnificat wählt er wie Händel in seinem „Messias“ E-Moll. Durch gregorianische Passagen scheint zeitlose göttliche Präsenz. Leuchtende, sphärische Klänge machen den Himmel weit auf.