Die Barockdichterin Sibylla Schwarz (1621-1638) wurde nur 17 Jahre alt und hinterließ ein geniales Werk. Sie lebte während des dreißigjährigen Krieges in der Stadt Greifswald und ihrem ländlichen Freudenort Fretow. Mit etwa zehn Jahren begann sie, Gedichte zu schreiben. Freundschaft, Liebe, Krieg und Tod sind die zentralen Themen ihres Werkes. Ungewöhnlich für die damalige Zeit und kennzeichnend für ihre Poesie sind der sehr persönliche Ton und die weibliche Perspektive. Ihre wortgewandten Schriften lesen sich gesellschaftskritisch und öffnen poetische Räume voll mythologischer Gestalten.
Man nannte Sibylla Schwarz „Die pommersche Sappho“ und „Ein Wunder ihrer Zeit“. Ihr Werk wurde bereits im 17. Jahrhundert in einer eigenständigen Werkausgabe veröffentlicht, bevor es in Vergessenheit geriet. Josefine Schönbrodt und Jan Maria Meissner präsentieren diese ergreifende Barock-Lyrik mit zeitloser Gültigkeit in einer Performance, die das Mysterium Sibylla wiederauferstehen lässt.
LESEZEICHEN! ist eine Kooperation zwischen müritz.buch und dem Haus des Gastes.